Die meisten meiner Aufträge drehen sich gerade um WordPress, deshalb dreht sich auch meine Webseite stark um WordPress – aber es gibt viele Alternativen zu WordPress.
WordPress sehe ich vor allem stark für alles was mit „Blog“ zu tun hat, aber auch Webseiten mit anderen Inhalten können mit dem CMS-WordPress gut gebaut werden.
Laravel – wenn es komplex wird
Für Webseiten, die sehr komplex sind, sehr umfangreich werden oder bei denen schon absehbar ist, dass sie in unklare Richtung wachsen könnte, ist das Framework Laravel sicher eine gute Wahl.
Laravel ist in PHP geschrieben, Open Source und die Community drum herum hat zusammen mit der Symfony-Community der PHP-Welt zu frischem Wind verholfen.
Anders als ein CMS ist ein Framework viel anpassungsfähiger. Allerdings braucht es auch deutlich mehr eigene Fähigkeiten um mit eine Framework Ergebnisse liefern zu können.
Wo es bei WordPress z. B. komplette Plugins für einen Terminkalender gibt, wird es bei Laravel nötig sein aus Paketen für Zeit-Handling, Orts-Handling usw. selbst Komponenten zusammen zu bauen.
Drupal – das CMF
Eine Stufe zwischen Framework und CMS ist Drupal.
Bevor ich zu WordPress als Hauptwerkzeug gewechselt bin, war ich mit Drupal sehr zufrieden (und vermisse es immer noch regelmäßig). Drupal hat viel von der Flexiblität von Frameworks wie Laravel, weil Plugins oft eher Zutaten bereitstellen statt fertig gebackene Kuchen. Allerdings gibt es viel mehr vorgefertigte Komponenten als bei Laravel.
Drupal ist potentiell nicht so geeignet für „Selbermacher:innen“ – außer, du schreckst nicht davor zurück PHP besser zu lernen und technisches Verständnis aufzubauen. Der Aufwand kann sich allerdings dadurch lohnen, dass das Ergebnis passgenauer das ist, was wirklich gebraucht wird.
Publii – Webseiten auf deinem Computer erstellen
Publii ist für mich ein Beispiel für die aktuelle Rückbesinnung auf frühere Werte mit neuer Technik.
Mit Publii erstellst du deine Webseite „local“ auf deinem Computer und lädst das Ergebnis auf deinen Server. Wenn du schon lange eine Webseite hat kennst du vielleicht Tools wie Frontpage oder Dreamweaver, bei denen du auch auf deinem Computer „gebastet“ hast, und dann hochgeladen hast. Publii macht das aber sehr viel eleganter und moderner. Trotzdem kommen am Ende statische HTML-Dateien heraus. Damit ist deine Webseite super sicher und super schnell zu laden (vorausgesetzt dein Hoster taugt was).
Gerade kann ich mir das nur für kleine Webseiten vorstellen, sehe aber viel Potential in Publii. Mein letzter Stand ist, dass es aktuelle eigentlich nur für Blogs wirklich geeignet ist, Stand Juni 2020 bezeichnen sie Publii allerdings als CMS. Zusammenarbeit ist via z. B. Dropbox möglich
Kirby – Dateibasiertes CMS
Kirby ist ein Dateibasiertes CMS geschrieben in PHP. „Dateibasiert“ heißt, dass es keine Datenbank gibt. Das bringt ein paar Nachteile aber auch einige Vorteile.
Nachteile: Manche komplexen Dinge sind nicht so einfach umzusetzen.
Vorteile: Die Anforderungen ans Hosting sind sehr gering, die ganze Webseite kann versioniert werden (was mit Datenbank deutlich komplexer ist), ohne Datenbank fällt ein wichtiges Angriffsziel für Bösewichte weg.
Kirby kosten 99 Euro pro Installation, ist also nicht kostenlos. Die Community ist deutlich kleiner als bei WordPress, aber sehr lebendig und produktiv.
Jimdo – Webseite via Online-Dienst
Wenn du mit Programmierung nichts am Hut hast und auch nicht haben willst, dir keine Gedanken um Webspace und allerlei technische Dinge machen willst und „einfach eine Webseite“ haben willst, dann kann Jimdo für dich passen.
Jimdo ist ein Online-Dienst mit dem du eigene Webseiten erstellen kannst. Das ganze ist ein geschlossenes System, so dass die Flexiblität deutlich geringer ist als z. B. mit WordPress – dafür musst du dich nicht um Webspace, Sicherheit, Caching usw. kümmern, sondern die Webseite funktioniert einfach – oder der Support muss sich darum kümmern.
Ähnliche Anbieter sind Wix, Squarespace, WordPress.com
Ich empfehle dir erstmal Jimdo auszuprobieren, weil es ein deutsches Unternehmen ist – damit auch verlässlicher deutschsprachiger Support (bei Wix gibt es z. B. auch deutschen Support – aber die wirklichen Expert:innen sind primär englischsprachig), volle Unterstützung der deutschen Rechtssituation und für Besucher:innen aus dem DACH-Bereich optimierte Auslieferung.
Daneben hat mich die Weise, wie Webseiten erstellt werden bei Jimdo in meinen bisherigen kleinen Tests recht überzeugt.
Nimm dir aber ruhig die Zeit zwei, drei System auszuprobieren und zu gucken, was für dich intuitiv leichter zu benutzen scheint.